Depressionen

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Ein junges Mädchen mit brünetten Haaren sieht melancholisch in die Umgebung. Die Umgebung, ein Fluss und ein Wald sind verschwommen.

Laut WHO (Weltgesundheitsbehörde) sind Depressionen weit verbreitet. Sie können in Form verschiedener Symptome auftreten: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, verschiedensten Stufen von Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Interesselosigkeit. Nach dieser Lesart hat vermutlich jeder Erwachsene bereits unter einer Depression gelitten. Die Gesundheitsbehörde stellt weiter fest, dass Frauen häufiger als Männer betroffen sind und Depressionen bei Arbeitslosen verstärkt auftreten.

Depressionen können über längere Zeit oder wiederkehrend auftreten. Der Lebensalltag kann massiv beeinträchtigt sein. Bei mittleren und schweren Depressionen empfiehlt die WHO eine medikamentöse Behandlung, bzw. professionelle Gesprächstherapien.

Depressionen gibt es in vielen Abstufungen und Erscheinungsformen. Von der leichten Stimmungsschwankung bis hin zur tiefsten Niedergeschlagenheit, die nahezu lebensunfähig macht. Es ist daher dringend anzuraten, sich fachliche Hilfe zu suchen, um eine Verstärkung der Depression zu vermeiden, bzw. eine Verbesserung schnell zu erreichen.

 

So kann beispielsweise eine organische Ursache vorliegen, die schnell schulmedizinisch behandelt werden kann (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) oder eine eventuell vorliegende Mangelerscheinung (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) erkannt werden, die zu Depressionen führen oder diese verstärken kann.

 

Ob eine Behandlung zur Veränderung des Serotoninspiegels ausschlaggebend für den Behandlungserfolg bei Depressionen ist, wird vereinzelt in Frage gestellt. Serotonin ist ein Botenstoff (Neurotransmitter) im Nervensystem und zugleich ein Hormon im Blut. Neurotransmitter sorgen dafür, dass die elektrischen Informationen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen werden können. Depressive Menschen weisen einen 50% niedrigeren Serotoninspiegel auf als gesunde Menschen.

Pflanzliche Behandlung von Depressionen

Da synthetische Arzneimittel oft schwere Nebenwirkungen haben können und oftmals zur Abhängigkeit führen, sollte zunächst die Behandlung mit pflanzlichen Extrakten in Betracht gezogen werden.

Behandlung mit Johanniskraut

Die Wirksamkeit von Johanniskraut bei Depressionen ist allgemein anerkannt. Besonders bei leichten bis mittelschweren Depressionen kann ein Präparat mit Johanniskraut helfen. 

Spezielle Inhaltsstoffe aus dem Echten Johanniskraut sind in der Lage das Neurotransmitter-Gleichgewicht in spezifischen Gehirnregionen zu beeinflussen. Neurotransmitter übertragen Informationen zwischen den Nervenzellen im Gehirn.

 

Nach aktuellem Wissensstand ist das Ungleichgewicht der Neurotransmitter die Ursache depressiver Erkrankungen. Dabei soll vor allem die unzureichende Wirkung der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in den entsprechenden Hirnarealen maßgeblich an der Entstehung der Symptomatik beteiligt sein. Die Neurotransmitter-Aktivität kann durch die Behandlung mit Johanniskraut-Präparaten erhöht werden und so der depressiven Verstimmung entgegenwirken.

Behandlung mit Extrakt aus Griechischem Bergtee

Die Wirkungen dieser Pflanze bei Depressionen wurde erst in den letzten Jahren näher erforscht. Aus diesem Grund liegen weniger Studien vor als beim Johanniskraut. Es gibt jedoch vielversprechende Studien und Fallbeobachtungen, die eine erfolgreiche Behandlung von Depressionen und Angststörungen nahelegen. Ab einem Einsatz von 500 mg des (ethanolischen) Extraktes wurde sogar im Vergleich zum Johanniskraut eine bessere Wirkung festgestellt. 

Studien und Fallbeobachtungen

Das Privatinstitut IBAM GbR hat in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Freiburg eine Studie und zusätzliche Fallbeobachtungen durchgeführt, die einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von Griechischem Bergtee Extrakt als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und depressiven Verstimmungen erkennen lassen. 

Studie:

In einer Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler der Universitätsklinik Freiburg auf die Wiederaufnahmehemmung von SerotoninDopamin und Noradrenalin. Dadurch wird die Konzentration der Neurotransmitter im synaptischen Spalt forciert. 

 

Die Studie kommt aufgrund ihrer guten Ergebnisse zu dem Schluss, dass die Einnahme von Griechischem Bergtee Extrakt unter anderem bei Depressionen, ADHS, Angststörungen, Panikattacken und Zwangsstörungen helfen kann.

Fallbeobachtung:

„47 jährige weibliche Patientin mit rezidivierender Depression, mittelgradige Episode und Migräne über 20 Jahre. Die Patientin lehnt Behandlung mit klassischen Antidepressiva ab, möchte pflanzliche Wirkstoffe. […] Nach 14 Tagen deutliche Stimmungsaufhellung, Verbesserung des Nachtschlafes und Antriebssteigerung.“

Depressionen als Vorstufe der Alzheimer Demenz?

Prof. Jens Pahnke hat einen wesentlichen Anteil an den Forschungen zu Johanniskraut. In einem Interview mit der Alzheimer Forschungs Initiative e.V.  erläutert der Mediziner: 

„Wir wollten wissen, was genau den Abtransport von beta-Amyloid-Fragmenten aktiviert, das sind Vorstufen der nervenzellschädigenden Alzheimer-Plaques. Dabei stießen wir unter anderem auf das Johanniskraut (Hypericum perforatum). Schon seit dem „Cochrane Report“ von 2009 ist bekannt, dass bei Altersdepressionen Johanniskraut besser wirkt als herkömmliche Antidepressiva. Und wir
können bei Patienten beobachten, dass das Absetzen des Krauts zu einer Verschlechterung der kognitiven Leistung führt und dessen Wiedereinnahme zur Verbesserung. 
Die spannende Frage ist, wieviel Depression wirklich in Alzheimer steckt. Mittlerweile gehen wir nämlich davon aus, dass bei Altersdepressionen und Demenz ähnliche oder sogar derselbe ursächliche

Mechanismus eine Rolle spielt.“ 

Kombination von Johanniskraut und Griechischem Bergtee

Auch die gleichzeitige Einnahme von Extrakten aus Johanniskraut und Griechischem Bergtee bei Depressionen und Angststörungen ist denkbar. So kann die Effektivität der beiden Pflanzen kombiniert werden. Auf den Forschungsergebnissen von Prof. Pahnke gibt es aktuell zwei Produkte auf dem Markt. Eines davon kombiniert Griechisches Bergtee und Johanniskraut (Renovare 500). Das andere ist ein reines Johanniskrautpräparat (Laif 900).