Schlafstörungen
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Die Ursachen für Schlafstörungen sind mannigfaltig, mehr als die Hälfte davon sind Begleiterscheinungen oder Vorboten psychiatrischer Erkrankungen. Schlafmediziner stellten fest, das Menschen mit
Angststörungen unter abendlichen Einschlafproblemen leiden. Menschen mit Depressionen hingegen wachen morgens sehr früh auf und können anschließend nicht wieder einschlafen.
Ursachen für Schlafstörungen
- Psychische Erkrankungen (Angststörungen, Depressionen)
- Gehirnerkrankungen (neurologische Erkrankungen, Schlaganfall, Gehirntumor)
- Schlafapnoe (Atempausen während des Schlafes)
- Drogen und Medikamente (übermäßiger Alkoholgenuss, Schlafmittel die abhängig machen)
- Sonstige Erkrankungen (hormonelle Erkrankungen, Krebserkrankungen) und Schmerzen
- Gestörte Schlafumgebung und -gewohnheiten (Schichtarbeit, Jetlag)
- Psychosozial Probleme (Sorgen, Kummer, Trauer, Stress)
Schlafstörungen nehmen im Alter zu
Die „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) des Robert Koch-Instituts, verweist auf annähernde Verdoppelung bei Einschlafstörungen von Frauen über 60 Jahre gegenüber der Altersgruppe 18 – 39 Jahre. Bei den Männern ergibt sich kaum eine Veränderung zwischen diesen Altersgruppen. Bei Durchschlafstörungen sind generell mehr Männer als Frauen betroffen. Im Alter wurde auch hier geschlechterübergreifend eine signifikante Steigerung festgestellt (34,4 % bei über 60-jährigen Frauen, 29,0 % bei den Männern).
Das Schlafhormon Melatonin - Rettung für Schlafstörungen?
Wir werden müde, wenn unser Körper bei Dunkelheit das Schlafhormon Melatonin freisetzt. Es wird in der Zirbeldrüse gebildet. Mit dem Alter reduziert sich der Melatonin-Gehalt. Da liegt es nahe bei Schlafstörungen auf künstliches Melatonin zurückzugreifen. Im Internet finden sich zahlreiche Artikel zu diesem Thema. Aber wie belastbar sind die Versprechen der Anbieter? Im Schweizer Portal tellmed.ch für Ärzte und Ärztinnen wird über die Untersuchung relevanter Reviews und Studien in über 13 Datenbanken berichtet. In die Beurteilung der Wirksamkeit flossen nur Resultate randomisierter Studien (Studiendesign mit Goldstandard) ein. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd:
„Konklusion der Autoren: Bei sekundären Schlafstörungen (körperliche oder psychische Ursachen – Anm. der Red.) oder Störungen aufgrund von Schlafentzug (Jet-lag, Schichtarbeit) zeigt Melatonin keine wesentliche Wirkung. (…)“.
Strategisches Vorgehen gegen Schlafstörung
Um Schlafstörungen zu behandeln, muss man zunächst die Ursachen erforschen. Liegen beispielsweise organische oder psychische Erkrankungen vor, müssen diese beim entsprechenden Facharzt behandelt werden. Kognitive Gruppen-Verhaltenstherapien beispielsweise, vermitteln Wissen über Schlaf und Schlafverhalten und helfen dabei, Störfaktoren zu identifizieren und abzustellen.
Regeln für einen guten Schlaf (Schlafhygiene)
- Geregelte Bettgehzeiten und Aufstehzeiten
- Ruhiger, abgedunkelter Raum
- Raumtemperatur zwischen 15 und 18 ° C
- Ausreichend Sauerstoff
- Ein bequemes Bett, bequeme Matratze und Kissen
- Schlafrituale
- Mittagsschlaf vermeiden
- Schlafstörende Faktoren meiden (aufputschende Genussmittel, Aufregungen, starke körperliche Anstrengungen
Das Bett sollte zudem nur zum Schlafen gehen benutzt werden. Alle Wach-Tätigkeiten sollten außerhalb des Schlafraumes ausgeführt werden. Unser Gehirn sollte das Bett und den Schlafraum mit Schlafen verbinden, nicht mit anderen Aktivitäten z.B am Handy oder Laptop.
Heilpflanzen bei Schlafproblemen
Baldrian, ist wohl eines der bekanntesten und beliebtesten Mittel, eine Wirksamkeit konnte in Studien jedoch nicht nachgewiesen werden. Für einen Placebo-Effekt mag es für den ein oder anderen hilfreich sein.
Ähnlich verhält es sich bei Lavendel, einen eindeutigen Nachweis konnten wir nicht finden. Hinzu kommt, dass Weichkapseln mit Lavendel zu Magen-Darm-Beschwerden, Aufstoßen und Blähungen führen können. Für Kinder sind die Kapseln ebenso tabu wie für Schwangere.
Bezüglich der Passionsblume erklärte das HMPC (Committee on Herbal Medicinal Products) 2008, als traditionelle Anwendung zur Linderung leichter Stresssymptome und als Schlafhilfe sei diese geeignet. Für eine Anwendung bei nervösen Unruhezuständen (Indikation der meisten zugelassenen Arzneimittel mit Passionsblume), sieht die HMPC keine ausreichende Datenlage, die das bestätige.
Johanniskraut-Extrakt bewertete die HMPC dagegen als gerechtfertigt bei milden bis mittelschweren Depressionen und im Vorteil gegenüber synthetischer Antideprissiva, da weniger Nebenwirkungen zu verzeichnen seien. Zum gleichen Ergebnis kam ein Cochrane Review, das den untersuchten Johanniskraut-Extrakten eine Wirksamkeit bei schweren Depressionen bescheinigte. An der Studie waren 5489 Patienten beteiligt. Da Schlafstörungen oft auf depressive Verstimmungen zurückzuführen sind, ist diese Heilpflanze sehr zu empfehlen.
Vielversprechend sind auch Extrakte aus Griechischem Bergtee. Eine Studie der Universität Hannover aus dem Jahr 2016 konnte nachweisen, dass der Stresslevel schon nach 6 Wochen gesenkt werden konnte. Stress ist die Ursache Nr. 1 für Schlafstörungen. Sorgen und Ängste hindern uns beim Einschlafen. Deshalb ist der Extrakt des Griechischen Bergtees wärmstens zu empfehlen. Er senkt das Stresslevel und verbessert so die Schlafqualität.
Hochwertige Extrakte aus Johanniskraut und Griechischem Bergtee finden Sie hier , interessante Kräutermischungen mit Johanniskraut (Achtung! Keine Extrakte) haben wir hier für Sie entdeckt.